Ein Gartenhaus selber bauen ist gar nicht so schwierig. Es ist aber auf jeden Fall gut, sich vorher mal ein paar Gedanken zu machen, damit es hinterher auch schön aussieht. Viele haben in ihrer Kindheit schon einmal aus Holzresten „Büdchen“ oder Baumhäuser gebaut. Es ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Kinderspiel. Diese Büdchen haben prima funktioniert, waren sogar oft regendicht aber von der Optik her konnte man sie meist bestenfalls als „phantasievoll“ bezeichnen. Nun jetzt als Erwachsene können wir so was natürlich viel besser. Das liegt wohl daran, dass wir meist vorher besser planen und dann auch tiefer in die Tasche greifen, wenn es daran geht, das für die Verwirklichung der Pläne nötige Baumaterial zu besorgen.
Die Planung muss sich natürlich zuerst danach richten, was man überhaupt bauen möchte. Soll es ein billiger Geräteschuppen werden oder ein richtiges kleines Haus, welches möglicherweise auch noch ganzjährig bewohnt werden kann? Danach richten sich die Größe, das Fundament, die geplante Infrastruktur und die Wandstärke und damit letztlich die gesamte Bauart.
Das Gartenhaus braucht als erstes ein passendes Fundament
Für Gartenhäuser (Schauen Sie sich diese Gartenhäuser an), wie für andere Gebäude kommen grundsätzlich drei Arten von Fundamenten in Betracht: Ein Punktfundament besteht aus in den Boden gegossenen oder auch nur eingelassenen Betonsockeln, die zueinander waagerecht ausgerichtet als Standpunkte für Eckbalken oder Bodenträger dienen. Wenn Sie planen, einen Holzboden einzuziehen, dann reichen diese Punkte, um das Gartenhaus möglichst so erhöht, dass eine Unterlüftung gewährleistet ist, auf den nackten Boden aufzustellen.
Ein Streifenfundament ist ein unter den Wänden, besonders den tragenden Wänden betongefüllter Graben, der bis ca.20 – 30 cm über der Erdoberfläche das Gebäude über den feuchten Untergrund erhebt. Hier kann man entweder hinterher einen Boden eingießen oder auch die Träger für einen Holzboden auflagern, die ggf. noch durch Punktfundamente in der Mitte unterstützt werden können.
Eine häufige Lösung für Gartenhäuser ist ein Plattenfundament. Dabei wird der Boden ca. 20 – 30 cm ausgehoben, Kies eingefüllt, nötigenfalls drainiert und auf eine Sandschicht darüber werden Bodenplatten verlegt oder auch eine Bodenplatte gegossen. Bei dieser Bauweise kann man diese Bodenplatte auch gleich als Boden für das Gartenhaus verwenden.
Natürlich kann man für einen einfachen Geräteschuppen auch den rohen Untergrund als Boden verwenden und in diesem Fall lediglich dafür sorgen, dass Tragebalken und die unteren Bretter gut gegen Bodenfeuchtigkeit isoliert sind. In jedem Fall ist darauf zu achten, dass sich auch bei ausgiebigem Regen keine Pfützen unter dem Gartenhaus bilden und gegebenenfalls zu drainieren.
Es gibt prinzipiell zwei Arten der Wandkonstruktion bei einem Gartenhaus
Die professionellen Anbieter bieten ihre Gartenhäuser meist mit doppelt gefrästen Eckverbindungen und Nut und Feder – manchmal sogar doppelte Nut und Feder an. Diese Konstruktion hat einige Vorteile: Man braucht keine Balkenkonstruktion auf der die Wandbretter dann befestigt werden, weil die Bretter oder eher Bohlen durch diese Eckverbindungen selber stabil sind.
Ein anderer Vorteil ist, dass die Konstruktion Platz hat sich zu setzen, wenn das Holz mit dem Alter etwas schrumpft. Und natürlich haben Nut und Feder im Wandbereich aber später noch wichtiger auf dem Dach, welches ja zum Beispiel bei Schneefall manchmal höhere Lasten tragen muss, den Vorteil, eine große Stabilität zu gewährleisten. Diese Bauart lässt sich am besten mit dicken Bohlen ab 40mm Stärke oder sogar mit runden Stämmen verwirklichen. Auch Doppelwände mit Isoliermaterial dazwischen lassen sich so verwirklichen.
Als Hobbyhandwerker hat man oft nicht die Möglichkeiten, sein Holz so genau zurecht zu sägen. Die Ausfräsungen für die Eckverbindungen würde man ja noch hinkriegen aber funktionierende Nut und Federverbindungen benötigen einen größeren Aufwand.
Deswegen errichtet man oft eine Balkenkonstruktion, die standfest etwa mit Winkeleisen stabil verschraubt wird und dann im Folgenden mit Brettern verschalt wird.
Die Isolierung nach unten schützt das Gartenhaus vor Erdfeuchtigkeit
Die Holzteile, auf denen das Gartenhaus auf dem Boden steht müssen mit Dachpappe gegen Feuchtigkeit von unten geschützt sein. Dabei sollte man darauf achten, dass die Dachpappe so angebracht ist, dass einerseits Regenwasser oder Ablaufwasser vom Holz wegläuft und andererseits keine dünnen Spalten zwischen Holz und entstehen, in die Wasser durch die Kapillarwirkung eingesogen wird. Diese kritischen Bereiche sollten regengeschützt, spritzwassergeschützt und von der Bodenfeuchtigkeit isoliert sein.
Alle Holzteile im unteren Bereich sollten auf diese Weise vor Feuchtigkeit geschützt und auch von unten gut belüftet sein. Das Problem der Altersschrumpfung des Holzes fällt bei der Balkenkonstruktion stärker ins Gewicht, weil die Bretter oft an den Balken befestigt werden und sich daher nicht nach unten setzten können. Hier kann man hoffen, dass die Schrumpfung durch das Spiel zwischen Nut und Feder aufgefangen wird. Allerdings wird es oft darauf hinauslaufen, dass die Nut und Federverbindungen zwischen manchen Brettern halten und zwischen anderen Brettern dann umso mehr auseinander gehen. Fixiert man die Verbindungen, kann es zu Längsrissen in den Brettern kommen.
Wieder etwas aufwendiger wäre es, mit Dielen oder Balken Führungsschienen zu konstruieren, in die die eigentlichen Wandbohlen oder -bretter dann lediglich locker übereinander gelegt werden.
Eine andere Möglichkeit ist es, die Bretter überlappen zu lassen, so dass sie jeweils nur im oberen Bereich an der Balkenkonstruktion fixiert sind und im unteren Bereich das Brett darunter überlappen.
Ein großer Dachüberstand schützt das Gartenhaus optimal vor Nässe von oben
Die Lebensdauer ist bei einem Holzhaus wie dem Gartenhaus direkt mit dem Dachüberstand korreliert. Das liegt daran, dass die Lebensdauer von trockenem Holz sehr hoch ist. Ein großer Dachüberstand schützt den oberen Bereich der Wände selbst bei Sturm vor Regen und schützt das gesamten Gartenhaus vor Feuchtigkeit und Spritzwasser von unten bei normalem Regen. Große Dachüberstände sind damit keineswegs Platz- und Materialverschwendung. Meist kann man den Überstand hinterher für alles Mögliche sehr gut benutzen. Ob man eine Leiter darunter hängt oder Kräuter trocknet, Fledermäuse gegen die Mücken ansiedelt oder sein Fahrrad da abstellt, ist er vorne sehr groß, kann man leicht eine überdachte Terrasse dort einrichten oder am Dachgebälk eine Hängematte aufhängen.
Dieser Platz unter dem Dachüberstand schützt nicht nur und lässt Ihr Gartenhaus viele Jahrzehnte überleben sondern wird immer eine Vielzahl guter Nutzungsmöglichkeiten bieten.