Die Frage: “Wie funktioniert Mulchen?“ kann ganz einfach beantwortet werden, wenn es um die reine Technik geht. Wie alles, was das Gärtnern mehr aus den Fängen der chemischen Landwirtschaft in fruchtbare, nachhaltige Prozesse zurückholt, erfordert es aber etwas mehr Verständnis, wenn man wissen will, WARUM man es machen sollte, wie es wirkt und wie die Zusammenhänge sind, damit man Kompetenz gewinnt, es in seiner jeweiligen Gartensituation richtig zu machen. Deswegen nehmen wir uns auch genug Raum, tief genug in die Wirkungen, die das Mulchen auf eine lebendige Gartenerde hat, einzutauchen, indem wir den Themenkomplex auf zwei Teile aufteilen.
Die Natur ist unendlich vielfältig und an die verschiedensten Umweltbedingungen anpassungsfähig. Dementsprechend wird die Natur Ihren Garten, sogar Ihre Terrasse und Ihr ganzes Haus innerhalb von wenigen Jahren zurückerobern, wenn Sie sie einfach machen lassen.
Das mag eine beängstigende Vorstellung sein aber andererseits ist es auch eine tröstliche: Man kann sich kaum eine Gartensituation vorstellen, die die Natur nicht binnen kürzester Zeit in ihre unendliche Fruchtbarkeit zurückholen könnte und dementsprechend können wir Methoden der Naturgärtnerei nutzen, um unseren Garten von dieser natürlichen Fruchtbarkeit profitieren zu lassen.
Wie geht Mulchen technisch?
Beim Mulchen nutzen Sie abgestorbenes Pflanzenmaterial, um damit offen daliegende Erde, besonders um Ihre Nutz- oder Zierpflanzen herum, abzudecken. Das Pflanzenmaterial kann beim Unkrautjäten anfallen, beim Rasenmähen, Sie können es – etwa in Form von Heu, Stroh, Rindenmulch oder Häckselgut - kaufen oder vielleicht haben Sie auch einen Garten, in dem Ihnen ein natürlich wachsender Bereich etwa in Form von Gräsern, Brennesseln, Giersch oder sonst wie genug Pflanzenmaterial schenkt, welches Sie in dem kultivierten Teil Ihres Gartens zum Mulchen einsetzen möchten.
Auch Laub lässt sich sehr gut nutzen, besonders für Pflanzen, denen ein etwas saureres Substrat willkommen ist. Laub an jungen Pflanzen kann aber über Gerbsäure, insbesondere bei Walnusslaub, oder andere Wachstumshemmer zunächst auch einen bremsenden Effekt haben, den es mit zunehmender Verrottung dann allerdings auch wieder verliert.
Das Ziel ist es immer, offene Erde möglichst vollständig abzudecken.
Mulchen ist der Natur abgeschaut
Ganz egal, ob Sie einen Nutzgarten am Gartenhaus haben, einen Ziergarten, einen Naturgarten oder Komponenten von allen diesen Möglichkeiten: Wenn Sie verstehen, wie die Natur funktioniert, dann können Sie mit geeigneten Methoden, etwas Erfahrung und Verständnis Dinge erreichen, die im Endeffekt besser sind, als den Garten lediglich symptomatisch mit chemischen Mitteln zu behandeln.
Pflanzen in unseren Breiten sterben oft im Herbst ab oder Teile sterben ab, wie etwa die oberirdischen Teile dauerhafter Stauden, Gräser und die Bäume lassen die Blätter fallen. In der Natur landen ständig abgestorbene Pflanzenteile auf dem Boden. Der Boden ist meist dicht bewachsen und die abgestorbenen Teile werden in der Feuchtigkeit, im Schatten des Bewuchses von Pilzen und vielen anderen Organismen zersetzt, das heißt gefressen, teilverdaut, ausgeschieden und dienen dann oft weiteren Organismen als Nahrung, bis natürliche Mineralstoffe und Dünger entstehen, die von den Wurzeln der Pflanzen als Nahrung wieder aufgenommen werden können.
In der Natur werden Sie nie offen daliegende Erde finden. Sie wächst gleich wieder zu, als ob sich eine offene Wunde schließt.
Mulchen ist Düngen Plus
Daraus leitet sich einer der wichtigsten Gründe für das Mulchen ab: Die vielen Organismen, die im Mulch leben tun, was alle lebendigen Organismen tun: Sie essen, atmen und scheiden aus und bieten den Pflanzen damit genau das, was sie zu gutem Wachstum benötigen und das ist CO² und organischer Dünger, der reich an Stickstoff ist.
Man nennt Mulchen auch „Flächenkompostierung“, weil das Resultat nämlich Kompost ist, der die Pflanzen düngt, nur dass es nicht irgendwo weit weg auf einem Komposthaufen durchgeführt wird, sondern direkt vor Ort an der Pflanze.
Gleichzeitig hat das Mulchen aber einige wichtige Effekte an der Pflanze, die auf dem Komposthaufen nicht zum Tragen kommen:
• Mulchen schützt die Erde vor den Elementen • Mulchen hält die Feuchtigkeit in der Erde • Mulchen unterdrückt aufkeimende Beikräuter • Mulchen setzt CO² genau da frei, wo es von den Pflanzen gleich wieder aufgenommen wird • Mulchen führt zu einem humusreichen Boden • Mulchen kann zu einer naturnahen Bildung von Humusschichten führen • Mulchen führt im Endeffekt zu widerstandsfähigen und gesunden Pflanzen
Wir werden uns diese Zusatznutzen einmal etwas näher ansehen. Erst wenn wir verstehen, wie alles ineinander greift, werden wir die Frage: „Wie funktioniert Mulchen?“ so beantworten können, dass wir es auch in unseren Gärten sinnvoll einsetzen können.
Mulchen schützt die Erde vor den Elementen
Wenn wir die Sonne und den Wind betrachten, dann erklären wir den 2.Punkt, nämlich „Mulchen hält die Feuchtigkeit in der Erde“ gleich mit. Es ist wohl klar, dass eine offen daliegende Erde sich in der Sonne erwärmt, Wasser ausdampft und dieser Wasserdampf dann mit dem Wind davon getragen wird. Was wir hier vielleicht übersehen ist, was „Erde“ eigentlich bedeutet: Denn Erde ist für uns ja nicht mehr ein bloßes Substrat aus Körnchen, in dem die Pflanzen wurzeln, wie sie der chemische Gartenbau ansieht, sondern ein reich bevölkertes, lebendiges Ökosystem, wo in einer Handvoll solcher lebendiger, gemulchter Erde mehr Organismen leben, als es Menschen auf der ganzen Erde gibt.
Diese vielfältige Lebensgemeinschaft, die alle die Organismen enthält, die schließlich auch unseren Mulch zu wertvollem, pflanzlichen, biologischen Dünger umbauen sollen, müssen wir ja auch schützen! Die Mulchschicht gibt ihnen nicht nur Nahrung, die sie ständig benötigen (Der Biobauer spricht davon, dass er seine „unterirdische Kuhherde“ füttert, wenn er mulcht.), sondern auch Schutz vor den Elementen, Lebensraum, Raum zur Fortpflanzung. Somit geht es beim Mulchen um soviel mehr, als nur um einen Eingriff in den Wasserhaushalt, der dazu führt, dass wir weniger gießen müssen. Man kann durch Mulchen die durchschnittliche Wassermenge als groben Richtwert etwa halbieren.
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