Es ist jetzt endlich an der Zeit, dem Auto einen Carport zu bauen. Diese Gedanken und andere Vorwürfe gegen das Wetter, denkt man sich, wenn man mal wieder in der Eiseskälte das Eis und den Schnee vom Auto kratzen muss und deshalb wieder im Berufsverkehr stecken bleiben wird. Aber auch im Sommer ärgert man sich über den Vogeldreck auf dem Auto und dass man doch gerade erst in der Waschanlage war und überhaupt was die Vögel eigentlich heutzutage Essen.
Es gibt aber ziemlich viele Dinge zu beachten und wie so oft, steht man nach dem Lesen unzähliger Artikel im Internet und nach Gesprächen mit Bekannten, immer noch recht am Anfang der Suche oder der Entscheidung. Ich habe deshalb hier einige der wichtigsten Tipps für Sie zusammengefasst, die Ihnen garantiert helfen werden, den richtigen Weg zu Ihrem persönlichen und individuellen Carport aus Holz zu finden. Beginnen wir also ganz vorne.
Am Anfang sollte der aktuelle, aber auch der künftige Bedarf ermittelt werden. Was ganz wichtig ist, ist also auch, dass die Passagiere des Wagens im Carport bequem ein- und aussteigen können sollten. Wird es bald ein größeres Auto geben, oder kommt eher ein Kleinwagen noch hinzu, ein Motorrad, ein Boot oder vielleicht sogar ein Elektroauto?
Der Grundriss und die Bauweise des Carports, sollten dies unbedingt berücksichtigen. Für den Bau von Carports gibt es in Deutschland keine einheitliche Regelung. Der Trend geht hin zum vereinfachten Verfahren, in manchen Fällen ist sogar gar keine Baugenehmigung mehr erforderlich.
Es gibt eine Vielzahl von verschiedenen Möglichkeiten bei Carports. Es gibt den, der sich an die Hauswand anlehnt, den freistehenden, Dopple-Carports oder Kombinationen, die einen Unterstand für das Auto mit einem kleinen Häuschen für Gerätschaften, wie zum Beispiel die Fahrräder oder den Rasenmäher verbinden. Denken Sie auch an die vorherrschende Windrichtung, damit der Carport an dieser Seite übersteht, oder vom Haus geschützt wird, dass sich der Regeneinfall über die Seite minimiert.
Carports werden in der Regel aus Vollholz gefertigt und sind sehr stabil. Wenn man seinen Carport Online und im Internet bestellt, dann sollte man ganz genau wissen, was man haben möchte, denn die Auswahl ist riesig und die Preise unterscheiden sich sehr. Man kann einen Doppelcarport mit Satteldach schon für 1.500 € finden, was wirklich rekordverdächtig ist, aber einen auch hellhörig machen sollte. Ist es ein besonderes Angebot oder gibt es einen Haken?
Wenn man sich einen Carport mit Giebeldach bestellt, können im Gegensatz zum Flachdach, auch noch recht einfach Solarkollektoren montiert werden, eventuell hilfreich, wenn man schon bald Elektroauto fahren wird. Ein geübter Heimwerker kann einen Carport innerhalb eines Tages, aus einem Bausatz aufbauen, wenn er alle Vorbereitungen getroffen und das Material, Werkzeuge und Hilfskraft an Ort und Stelle hat. Die einzige Schwierigkeit für ungeübte Heimwerker, liegt im Aufbau der Trägerpfosten.
Die müssen nämlich unbedingt in einem Betonfundament eingegossen und gesichert werden. Sollte man das nicht tun, hat man nur wenige Jahre Spaß mit seinem Carport, da die Trägerpfosten irgendwann anfangen zu faulen und dann einfach wegbrechen. Hier muss man also Löcher graben, die Seitenwände eventuell mit Plastik verkleiden und das ganze dann mit Estrichbeton auffüllen.
So steht das Carport sicher und hält auch lange. Bei einem Bausatz, bzw. einem Set, wurde die Statik dabei schon vom Hersteller berechnet und garantiert so, eine Festigkeit gegenüber Schnee, Wind und Wasser, was auch für die Versicherung wichtig ist.
Der große Vorteil eines Carports von einer Firma ist, dass diese alles was so anfällt übernimmt, also nicht nur den Aufbau und die Planung, sondern auch die Beantragung der Baugenehmigung, die von Bundesland zu Bundesland in Deutschland unterschiedlich ist und an manchen Orten gar nicht gebraucht wird, an anderen nur in vereinfachter Form und dann aber auch in der vollen Ausführung ausgefertigt werden muss.
Egal wie man sich entscheidet, man solle seinen Carpot aufjedenfall gut gegenüber den Witterungen schützen, deshalb sollte man beim Kauf eines Carports darauf achten, dass das Holz Druckkesselimprägniert ist, was allerdings dem Holz eine leicht grünliche bis graue Farbe verleiht.
Wenn man diese Optik nicht mag, sollte man aber zumindest das Holz grundieren und dann eine ordentliche Lackierung oder Lasierung auftragen. Diese verhindert nicht nur das ausdünnen der Farbe, sondern schützt eben vor der Witterung und auch der Pilzbildung des Holzes.
Beim Dach hat man auch wieder die Qual der Wahl und viele verschiedene Optionen. Das einfachste wäre ein Flachdach mit Dachschindeln aus Bitumen oder Bitumenbahnen. Man kann allerdings auch das Dach begrünen und einige Zentner Erde aufbringen und bepflanzen. Aber Achtung, hier sollte der Statiker zunächst ein Auge darauf werfen.
Als Alternative kann man auch mit dem Dach Wasser in einer Tonne oder Zysterne sammeln. Eine ganz einfache Möglichkeit, die auch vom Aussehen her sehr locker wirkt, sind Kunststoffdächer aus durchsichtigen Kunststoff. Leider können sie aber auch schnell dreckig wirken und brauchen die regelmäßige Reinigung mit dem Hochdruckreiniger.
Ganz wichtig ist, dass diese ein leichtes Gefälle haben, denn die Dachform sollte gerade bei Carports aus Holz schnell das Wasser ableiten oder auch in schneereichen Gebieten den Schnee besser abrutschen lassen, als wenn sich die Dachlast stark erhöht. Welche Schneelasten für Ihren Wohnort zu erwarten sind, erfahren Sie generell bei Ihrer Gemeide.
Denken Sie an folgende Formalitäten: Die Baugenehmigung, falls nötig und die Absprache mit dem Nachbarn, den Statiker einzubeziehen, sollte man etwas Besonderes planen und die Vorbereitung des Untergrunds und der ganzen Arbeiten.
Halten Sie auch unbedingt die Grundstücksgrenzen ein, oder planen Sie gegebenfalls gemeinsam mit Ihrem Nachbarn eine Doppelgarage als Gemeinschaftsprojekt, mit geteilten Kosten und einer besseren Verteilung auf dem Grundstück.
Egal wie Sie sich entscheiden, Sie sehen es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten, die man beachten muss, bevor man sich für eine bestimmte Art von Carport entscheidet. Ich persönlich sehe aber nur die Vorteile gegenüber einer Vollgarage, wie einfacherer Zugang, geringere Kosten, hohe Umweltverträglichkeit, wenig Platz und so weiter.
Lassen Sie also die Informationen sinken und ich bin mir sicher, dass wenn Sie alle diese Tipps durchdacht und angewendet haben, sind Sie der Ausführung Ihres Carports sicherlich schon ein ganzes Stück nähergekommen und es bleibt mir nur, Ihnen viel Erfolg beim Eigenaufbau, oder eben viel Freude bei der zukünftigen Verwendung zu wünschen.