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Blattläuse bekämpfen –Teil I: Tipps, Tricks und Hintergründe

Die Frage: „Meine Pflanzen sind befallen, was hilft gegen Blattläuse?“ liest man gerade jetzt sehr häufig in online Gartenforen oder Gärtnergruppen in den sozialen Medien. Die häufigste Antwort ist tatsächlich: „Gar nichts! Einfach dran lassen und nach zwei Wochen hat sich das Problem von alleine erledigt.“ Der Hintergrund dieser Antwort ist auch der Grund dafür, dass man immer wieder Warnungen vor chemischen Giften in diesem Zusammenhang liest: Wer die Selbstregulierungskräfte des Gartens, die in einer artenreichen Natur innerhalb eines abwechslungsreichen Biotops am Gartenhaus wohnen, durch chemische Gifte schädigt, der wird auch in Zukunft immer wieder auf solche „Hilfen“ zurückgreifen müssen und das will heutzutage praktisch keiner mehr.

Jeder, der sich einmal mit den Heilkräften der Pflanzen, mit essbaren Wild- und Zierpflanzen beschäftigt hat oder der auch nur ein bisschen Beeren oder Obstbäume im Garten hat, der ist froh, eine gesunde Alternative zu den chronisch belasteten Lebensmitteln zu haben, die aus der sogenannten „konventionellen“, das heißt also chemischen Landwirtschaft, kommen und wird diese Gifte, so harmlos sie auch angepriesen werden, ganz sicher nicht auch noch in den eigenen Garten tragen, wenn es inzwischen schon so viele Berichte über gut funktionierende Konzepte für biologische Anbauweisen gibt.

Aber: keine Angst! Wir werden Sie nicht mit dieser Antwort alleine lassen, sondern Ihnen im Folgenden die Blattläuse selbst und ihre Lebensart im Garten vorstellen, damit Sie in bewährter Weise Ihre gärtnerischen Maßnahmen vor dem Hintergrund eines tieferen Verständnisses durchführen können und wir werden Ihnen im 2.Teil auch Hausmittel vorstellen, die Sie anwenden können, falls Ihr Garten auf dem Weg zum ausgeglichenen vogel- und insektenfreundlichen Biotop noch eine Strecke vor sich hat.

Sollten Sie Blattläuse wirklich einfach ignorieren?

Die Antwort ist: „Nein!“ Denn wenn wir das Thema „Blattläuse bekämpfen“ auch in einem größeren Zusammenhang sehen, wissen wir doch, dass Pflanzen, die gesund und kräftig am richtigen Standort wachsen, in den seltensten Fällen ein Problem mit Blattläusen haben werden. Diese mögen auch auf solchen Pflanzen einmal auftreten, aber sie werden so gut wie nie zum Problem.

Man sagt also, dass die Blattläuse ein Zeichen dafür sind, dass die befallene Pflanze irgendwelche Probleme hat. Dieses kann zum Beispiel in Überdüngung bestehen. Ein „Aufpumpen“ der Pflanzen mit nitrathaltigem Wasser, wie es in der „chemischen“ Landwirtschaft und leider auch in Teilen des biologischen Landbaus, wo übermäßig viel Tierdung eingesetzt wird, üblich ist, dient lediglich der Produktion möglichst großer Erntegewichte, die dann natürlich in Profit umgesetzt werden können, da Lebensmittel immer noch nach Gewicht verkauft werden. Ein solches Vorgehen muss immer mit einer Vielzahl von Pflanzenschutzmaßnahmen begleitet werden, da diese Pflanzen eben nicht kräftig, gesund und damit widerstandsfähig gegen sogenannte „Schädlinge“ sind, die tatsächlich jedoch lediglich einen Schutzmechanismus der Natur gegen kranke und schwache Pflanzen darstellen.

Eine Pflanze, die in humusreichem, mit Kompost und Mulch ernährtem, lebendigen Gartenboden wächst, braucht kaum noch zusätzlichen Dünger und wenn, dann am besten pflanzliche Dünger, wie etwa Brennnessel- oder Beinwelljauchen, Kaffeesatz oder käufliche Pellets etwa aus Klee oder Hopfen. Aus diesem reichen Angebot holt die gesunde Pflanze sich, was sie braucht.

Ein falscher Standort kann auch ein Grund für schlechte Pflanzengesundheit sein

Die Faktoren:

* Lichtverhältnisse

* Sonne

* Wind

* Klimazone

* Bodenbeschaffenheit

* Humus

* Boden pH

* Nässe oder Trockenheit des Bodens

* Mischkultur oder Monokultur

* Lebender oder „toter“ Boden

spielen eine wichtige Rolle. Jede Pflanzenart hat bezüglich dieser Faktoren Präferenzen und Verträglichkeiten. Informieren Sie sich über die Vorlieben Ihrer Pflanzen und platzieren Sie sie dort, wo sie sich wohlfühlen. Hier weisen Blattläuse, wenn sie wirklich einmal in so großer Zahl auftreten, dass es zu einer deutlichen Schädigung der befallenen Pflanze kommt, oft darauf hin, dass die befallene Pflanze sich an ihrem Standort nicht wohlfühlt. Ein Hinweis für erfahrene Gärtner, sich noch einmal über die Vorlieben der befallenen Pflanzen zu informieren und die Standortbedingungen zu überprüfen.

Einen weiteren Faktor, an dem Sie nicht viel ändern können, liefert natürlich auch das Wetter.

Wie leben Blattläuse?

Wenn Sie Blattläuse bekämpfen möchten, dann sollten Sie möglichst viel über Ihren „Feind“ wissen.

Ein milder Winter kann die Gefahr einer Blattlausplage im Frühjahr erhöhen. Blattläuse gibt es jedoch auch nach harten Wintern. Tatsächlich sind die Eier der Blattläuse, die von der letzten Generation im Herbst abgelegt werden, so frostfest, dass sie auch die härtesten Winter überstehen. Das gilt nicht für einzelne Individuen, die auch als ausgewachsene Blattläuse eine Überwinterung versuchen. Gelingt ihnen das in einem milden Winter, sind neue Generationen im Frühjahr, sobald geschwächte Pflanzen, also Nahrung, vorhanden ist schnell „einsatzfähig“, weil die überwinterten Weibchen sofort mit der Geburt lebender Nachkommen beginnen können. Auch die Weibchen, die aus den überwinterten Eiern schlüpfen, sind innerhalb von nur 10 Tagen in der Lage, selber lebende Nachkommen zu gebären. Auf diese Weise kommt es bei günstigen Bedingungen zu dem bekannt schnellen Wachstum der Populationen. Gut, dass die Fressfeinde ähnlich schnell sind: Auch beim Marienkäfer dauert die Entwicklung eines Eis bis zum Schlupf nämlich nur 10 Tage und die anderen Fressfeinde, wie und Ohrwürmer, Schweb- und Florfliegen sind auch in der Lage, ihre Populationen sehr schnell dem Nahrungsangebot anzupassen, wenn sie den nötigen Lebensraum im Garten haben.

Jungferngeburt führt zu schneller Vermehrung

Diese biologische Besonderheit der „Jungferngeburt“ also die Erzeugung von Nachkommen ohne vorherige Paarung ist im Insektenreich weit verbreitet und findet sich etwa auch bei der Erzeugung von Arbeiterinnen im Bienenstock. Die Blattläuse vermehren sich so über das ganze Jahr, bis sich das Jahr zum Ende neigt. Erst dann werden auch männliche Drohnen geboren und die Eier, die die Weibchen der letzten Generation eines Jahres zur Überwinterung, oft auf speziellen „Überwinterungswirtspflanzen“ ablegen sind dann befruchtet.

Eine weitere praktische Besonderheit: Wenn das Nahrungsangebot irgendwo knapp wird, können die Weibchen auch Nachkommen mit Flügeln gebären, die dann durch die Luft ausschwärmen und nach neuen geschwächten Pflanzen suchen.

Im zweiten Teil beschäftigen wir uns mit konkreten biologischen Bekämpfungsmaßnahmen, sowie mit Hausmitteln, die man bei Bedarf guten Gewissens einsetzen kann.

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